HÄUFIG GEFRAGT - SO MACHEN WIR DAS:
GESCHÄFTSIDEE
Was ist Eure Geschäftsidee?
Wir wollen gemeinschaftlich als Bürger unseren Gemeinden Zugang zu billigerem Strom verschaffen und damit die Gemeinde finanziell entlasten zum Vorteil aller Bewohner. Zeitgleich tragen wir zur Energiewende bei und helfen der Gemeinde ihre Klimaziele zu erreichen.
Was macht die Genossenschaft mit meinem Geld?
Sie projektiert, kauft und betreibt PV-Anlagen für kommunale Einrichtungen und erzeugt günstigen Strom zum Eigenverbrauch der Kommune. Andere Projekte zur Umsetzung der Energiewende in Bürgerhand können das ergänzen.
Was hat die Gemeinde davon, wenn Privatleute Strom für die Kita erzeugen?
Ganz einfach: Kostensenkung bei knapper Gemeindekasse, weil wir billiger liefern als der Stromversorger. Jede Ersparnis schafft Spielräume. Zwar unterhält nicht die Gemeinde selbst die Kita, aber für die Bilanz ist das egal, denn die Kosten werden vom Kita-Betreiber an die Gemeinde durchgereicht.
Werdet ihr für Eure Arbeit bezahlt?
Nein. Bis auf Weiteres muss man das, was wir tun, als eine Art Ehrenamt sehen. Bürgerenergie-Genossenschaften brauchen erfahrungsgemäß viele Jahre, bis Verwaltungsarbeit bezahlt werden kann.
Welche weiteren Kosten habt Ihr
Neben dem Unterhalt und Betrieb der Anlagen fallen Kosten für Verwaltung, Versicherungen und Steuern an. Was wir in den nächsten Jahren weder wollen noch können: Gehälter zahlen. Wir hoffen, so zu wachsen, dass wir Profis brauchen und die uns auch leisten können.
Würde mir die Genossenschaft helfen, mein eigenes Dach zu nutzen?
Wir kaufen unseren Mitgliedern keine Anlagen – falls das die Frage wäre. Allerdings sammelt sich eine Menge Kompetenz im Team. Engagierte Mitmacher, die sich natürlich gegenseitig beraten.
Könnte ich als Mitglied Strom billiger bei Euch beziehen?
Nein, wir sind kein Stromhändler. Wann und wie Weitergabe von Strom in Nachbarschaft und Umgebung (energy sharing) legal wird, muss abgewartet werden. Eine Bürgerenergiegenossenschaft könnte aber ein optimaler organisatorischer Rahmen für eine Umsetzung werden.
GEWINN UND DIVIDENDE
Was kostet ein Geschäftsanteil?
250 Euro. Tatsächlich ist das nur die Minimalsumme, die eingezahlt werden muss, um Genossenschaftsmitglied zu werden und dadurch stimmberechtigt zu sein. Wir gehen davon aus, dass viele Bürger die Sache dadurch unterstützen wollen und können, dass sie mehrere Geschäftsanteile zeichnen – gern sogar viele!
Wieviel Geld braucht Ihr?
Soviel wie möglich. Wir rechnen (Stand Ende 2025) mit um und bei 140.000 Euro Investitionskosten in unsere ersten zwei Projekte. Mit weiteren Projekten am Horizont und Ideen zur Unterstützung der Gemeinde gilt: Je mehr, desto besser.
Ist ein Geschäftsanteil dasselbe wie ein Kredit?
Nein. Durch Zeichnen von Geschäftsanteilen, wie der Name sagt, gehört dem Mitglied ein Teil der Genossenschaft – im Grundsatz auf Dauer. Kurzfristiger Abfluss von Eigenkapital wäre nicht im Interesse der Genossenschaft. Anders bei Krediten: Wenn die Genossenschaft bei ihren Mitgliedern Kredite aufnimmt, werden Zins und Laufdauer projektbezogen geplant.
Wie lange müsste ich als Kreditgeber ich mein Geld anlegen?
Für uns noch Zukunftsmusik. Dass aber Bürgerenergie-Genossenschaften Fremdkapital aufnehmen, wenn teure große Anlagen gebaut werden sollen, ist üblich. Typischerweise geschieht das mittels endfälliger Nachrangdarlehen von Mitgliedern. Verzinsung und Fälligkeit werden mit der Genossenschaft verabredet – üblich sind Zeithorizonte von mindestens 5 Jahren.
Ab wann erwirtschaftet die Genossenschaft einen Gewinn?
Fertigstellung der Projekte, Zahl der Projekte, politische Rahmenbedingungen, Strompreise beeinflussen das stark. Gemäß Businessplan rechnen wir ab dem dritten Jahr mit einem Gewinn – nicht zu verwechseln mit dem Zeitpunkt, zu dem die Anlagen abbezahlt sein werden. Natürlich sind Leistung und Baukosten einer Anlage wichtig, aber auch Eigenverbrauchsquote und Erlöse für Strom. Hierzu gibt es fundierte Schätzungen. Fest steht: je schneller wir PV-Anlagen in Betrieb nehmen, desto schneller werden Gewinne erwirtschaftet.
Ab wann kann ich mit Dividendenzahlungen rechnen?
Über eine Dividendenzahlung entscheiden alle Mitglieder der Genossenschaft demokratisch per Abstimmung auf der jährlichen Generalversammlung. Eine Genossenschaft darf erst Dividenden ausschütten, wenn ein Jahresüberschuss erwirtschaftet wurde und frühere Bilanzverluste ausgeglichen sind. In den ersten Jahren fließt meist kein Geld an die Mitglieder, weil zunächst Verluste aus der Gründungsphase gedeckt werden müssen. Auch hier gilt: Je schneller wir Projekte umsetzen, desto schneller sind wir in der Lage, eine Dividende zu zahlen. Und dann gibt es ja noch die emotionale Dividende vom ersten Moment an: Stolz darauf, Teil dieser Gemeinschaft zu sein, die aktiven Klimaschutz vor Ort realisiert!
Wann rechnet ihr mit einem „break even“?
Der Break-even ist der Punkt, an dem sich eine Investition – z.B. in eine Solaranlage – durch eingesparte Stromkosten oder Einnahmen wieder bezahlt gemacht hat. Wir rechnen mit einem projektbezogenen Break-even nach 9-11 Jahren.
MITGLIEDSCHAFT
Wer kann bei Euch Genossenschaftsmitglied werden?
Mitglied werden kann jede natürliche Person (auch Minderjährige), Personengesellschaft und juristische Person des privaten oder öffentlichen Rechts. Mitglied werden kann nicht, wer Geschäfte betreibt, die den Interessen der Genossenschaft zuwider laufen.
Wie wird man Genossenschaftsmitglied?
Fülle das Beitrittsformular und die Datenschutzerklärung aus und sende beide an uns. Ein paar Tage Bearbeitungsfrist brauchen wir, dann erhältst Du von uns eine Benachrichtigung mit Zahlungsinformationen. Sobald das Geld bei uns eingegangen ist, schicken wir die Mitgliedsurkunde.
Und wenn ich wieder austreten möchte – geht das?
Jederzeit. Die Kündigung müsste in Textform erfolgen. Satzungsgemäß haben wir aber bis zu zwei Jahre Zeit, den Geschäftsanteil zurückzuzahlen.
Kann ich Geschäftsanteile für meine Kinder zeichnen?
Klar, das geht: Unsere Satzung setzt nicht voraus, dass Mitglieder volljährig sein müssen. Erziehungsberechtigte können also für Kinder die Mitgliedschaft beantragen.
Für Senioren lohnt sich die Mitgliedschaft nicht mehr – Stimmt´s?
Stimmt nicht. Es mag im höheren Lebensalter zwar sein, dass man für sich selbst nicht mehr längerfristig planen kann. Was aber erst recht dafür spricht, mitzumachen: Ab dem ersten Tag der Mitgliedschaft sorgt man dafür, dass weniger Gas, Öl oder Kohle verbrannt werden und dass es der Gemeinde nützt – das lohnt sich mit Soforteffekt, finden wir. Zugegeben, dies ist kein Lohn in Form von Euro und Cent. Aber gerade, wenn wir uns klar machen, was wir für die Generationen unserer Kinder und Enkel tun, zählt vielleicht nicht immer Geld allein.
Und wenn ein Mitglied stirbt?
Darüber denkt man nicht wirklich gerne nach. Haben wir aber trotzdem gemacht, denn selbstverständlich sind Geschäftsanteile Bestandteil der Erbmasse. Die Mitgliedschaft wird temporär an einen der Erben, der die Erbengemeinschaft vertritt gegeben. Die Mitgliedschaft erlischt am Ende des Kalenderjahres, wenn nicht durch den Erbvertreter aktiv widerrufen wird. Erlischt die Mitgliedschaft, so werden die Anteile an die Erbengemeinschaft ausgezahlt.
Muss man in Hasloh wohnen, um mitzumachen?
Nein. Weder um konkrete Arbeit zu leisten, noch zum Zeichnen von Geschäftsanteilen muss man in Hasloh wohnen. Auch, wenn es soweit ist, zum Geben eines Nachrangdarlehens an die Genossenschaft nicht. Wir heißen schließlich nicht „Bürgerenergie-Genossenschaft Hasloh“. Allerdings: Wir sind davon überzeugt, dass es nötig ist, Genossenschaftsmitglieder in der jeweiligen Gemeinde zu werben, deren Dächer genutzt werden.
RISIKEN
Ist mein Geld sicher?
Unsere Planung ist sorgfältig durchgerechnet. Sie wurde offiziell geprüft und für gut befunden. Geschäftsmodell und Fortschritt werden alle 2 Jahre durch einen Prüfungsverband (Wirtschaftsprüfung) verifiziert. Durch Engagement der Gründer sind die Kosten minimal. Das Prinzip: Ärmel hochkrempeln statt Leistungen einkaufen. Bürgerenergiegenossenschaften haben sich in Deutschland tausendfach bewährt. Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Wir Gründer möchten weiterhin allen im Dorf gerade in die Augen schauen können und sagen: Wir gehen extrem sorgfältig mit dem uns anvertrauten Geld um. Die Geschäftsanteile werden in robuste Sachwerte umgesetzt.
Und wenn Euch das Geld ausgeht?
Wenn wir die laufenden Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen können würden, müssten wir Insolvenz anmelden. Dann würde das Vermögen verkauft, um die Schulden zu bedienen. Selbst wenn die Mittel nicht ausreichen würden, bestünde keine Nachschusspflicht für die Genossenschaftsmitglieder. Der sehr theoretische „worst case“ wäre also, dass das gesamte Geschäftsguthaben verloren ginge, aber aus Privatvermögen nachzahlen müsste kein Mitglied.
PROJEKTE UND TECHNOLOGIEN
Welches sind die ersten Projekte?
Bereits das Gründungsteam der Genossenschaft war laufend in engem Austausch mit den kommunalen Gremien, denn nur so konnten Machbarkeit und gemeindlicher Bedarf ausgelotet werden. Die geplanten ersten beiden Projekte sind die Ausrüstung der Kitas (ev. Kita und Neubau) in Hasloh mit Photovoltaik-Anlagen.
Haben Eure Anlagen Stromspeicher?
Ja. Sie sind sicher und sie rechnen sich. Sie senken die Abhängigkeit von Stromzukäufen und erhöhen den Eigenverbrauch. Das macht sie zu einer effektiven Komponente im Gesamtkonzept, besonders im Zusammenspiel mit Wärmepumpen.
Baut ihr auch Windräder?
Das ist nicht geplant. Weder ist es fachlich unser Betätigungsfeld, noch in absehbarer Zeit die Art von Investitionsvolumen, mit dem wir erwarten umzugehen. Fairerweise gehört der Hinweis hier hin, dass wir weder technische, noch regulatorische, noch Kostenentwicklungen von übermorgen kennen – auch nicht unsere personelle Aufstellung. Jedenfalls sind wir regenerativen Energien verpflichtet und dürfen nicht grundsätzlich ausschließen, dass unterstützenswerte Windkraft-Technologien für uns relevant werden.
Wie steht ihr zu Flächenphotovoltaik?
Die haben wir zunächst nicht im Visier. Allerdings schauen wir sehr genau auf technische und regulatorische Entwicklungen; immerhin machen andere vor, dass man bereits versiegelte Flächen wie Parkraum oder Radwege mit Photovoltaik überbauen kann.
Gibt es Projekte außerhalb von Hasloh?
Noch nicht. Wir sind aber im Gespräch. Dass wir die Mühlenau im Namen führen, hat schließlich einen guten Grund.
DEINE FRAGE WAR NICHT DABEI?
Dann stell sie doch hier .Wir werden sie möglichst umgehend beantworten.
